Blutende Klingen

Da ich oft gefragt werde, wogegen ich gerade streike hier mal eine ganz grobe Übersicht.

Es geht allgemein um bessere Bildungspolitik.

Beim Hochschulstudium:

- Überarbeitung des Ba MA Studiums.
Die Umsetzung des Bologna Prozesses ist sehr schlecht vorgenommen worden. Nur etwa 30% der BA Studenten bekommen einen Master Studienplatz. Sprich 70% müssen mit einem BA Abschluss aufhören obwohl sie vieleicht gerne weiter studieren würden. Dieser BA Abschluss ist sehr umstritten. Da man im Prinzip nur das Grundstudium abgeschlossen hat und kein spezielles Fachwissen gelernt hat. Es wurde einfach der alte Lehrplan in den neuen gepresst ohne über die Folgen nach zu denken.

- Bessere Finanzierung der Hochschulen:
Aus Kostengründen werden im Moment massiv Stellen an der Universität gestrichen. Dies hat zu Folge das Veranstaltungen verschiedener Studiengänge zusammengelegt werden. 500 - 1000 Studenten pro Vorlesung sind keine Seltenheit. Oft müssen Studenten während der Veranstaltung stehen oder auf den Stufen sitzen.
Weil Dolzentenstellen nicht besetzt werden können, werden immer mehr Fächer nicht mehr angeboten.
Allein an meiner Uni werden nächstes Jahr fast 700 Stellen unbesetzt bleiben. Dies heist, nächstes Jahr können weit über 3000 Lehrveranstaltungen einfach nicht mehr angeboten werden.

- Das Studium ist sehr stark verschult worden. Dies heist, kaum noch Wahlmöglichkeiten in den Fächern. Keine Möglichkeit den Lehrplan freier zu gestalten. Wissenschaftliches Arbeiten ist nicht mehr Möglich. Die Prüfungen bestehen fast nur noch aus Multiplichoice Aufgaben.

- Innerhalb Deutschlands ist der Studienortswechsel de Fakto nicht mehr Möglich, da jede Hochschule eigene Fächer vorschreibt und eigene Lehrpläne vorgibt. Gerade dies sollte Bologna eigentlich verbessern, aber es wurde um einiges schlimmer.

- Viele Studiengänge sind noch nicht Zugelassen. Sprich wenn man Pech hat, kann es sein, dass man nach seinem Studium KEIN ALLGEMEIN ANERKANTES Studium abgeschlossen hat!!!

Bildung allgemein:
Die Ausgaben Deutschlands für Bildung sind auf der Höhe der Elfenbeinküste (nach dem OECD Bericht von 2009).
Es wurde zwar in Dresden letztes Jahr von der Politik versprochen die Ausgaben für Bildung auf 10% den BIP zu erhöhen, aber folgendes ist dieses Jahr passiert:

- Durch die Finanzkrise sinkt das BIP sehr startk, damit werden 10% von BIP erstmal weniger.
- Es wurden neue Berechnungskriterien festgelegt, in denen steht was als Blidungsausgaben gilt.
Seid diesem Jahr wird sehr viel mehr als die Letzten Jahre zu Bildungsausgaben gerechnet. Einige Beispiele sind:
Der ermässigte Steuersatz auf Bücher.
Das Kindergelt
Pensionen von Beamten, Richtern und Hochschulmitarbeitern.
Der Wert der öffentlichen Gebäude.
uvm.

Durch diesen Bilanztrick haben es die Länder geschafft die Vorgabe wieviel Geld in Bildung fliesen soll bis zum Jahr 2015 schon zu erfüllen, ohne einen Euro mehr zu investieren.
Sie können sogar noch Kürzen und geben offiziel trotzdem deutlich mehr aus als die letzten Jahre.

Und meiner Meinung nach ist es FATAL bei der Ausbildung zu sparen, egal ob Schule, Ausbildungsberufe, FHs oder Hochschulen. Deutschland hat außer des Wissens keinerlei Rohstoffe. Investitionen in die Bildung sind mit abstand das beste was gemacht werden kann.
Es werden Milliarden in Banken investiert, es werden Milliarden in sinnlose Abfrackprämien gebuttert. Es werden Milliarden in private Firmen gesteckt, obwohl deren Scheitern ihr eigenes Verschulden ist.
Aber bei der Bildung wird gekürtzt und gesparrt.

Dies ist eine absolute Frechheit und muss Angeprangert werden.
*wütend*

Na dann hau rein, vllt wird sich dann mal was ändern.
Solange ihr nicht autos anzündet oder amok durch die stadt lauft <- wie in anderen ländern^^

Nur ca. 30% bekommen ein Master Studiumplatz? Das ja wirklich mal -nichts?-... Könnte mir auch vorstellen das die das so wollen. Den wenn nur so wenige genommen werden, setzen sich viel mehr aufn arsch und tuen was um unter den besten zu gehören... kann mich auch wieder mal irren ;)


gruß